Kinderbehandlung bis zum 6. Lebensjahr
Die Kinderbehandlung bis zum 6. Lebensjahr hat einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit der bleibenden Zähne und die Entwicklung der Kiefer.
Häufig hält sich noch die alte Meinung, Milchzähne bräuchten keine besondere Pflege, weil sie ohnehin bald ausfallen. Dies ist ein folgenschwerer Irrtum! Die ersten Zähne haben einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit der bleibenden Zähne und auf die Entwicklung der Kiefer. Fehlstellungen der bleibenden Zähne haben oftmals ihren Ursprung im Milchgebiss. Es ist zu beachten:
Haben Sie Fragen, wie Sie Ihr Kind am besten auf den Zahnarztbesuch vorbereiten können oder besteht Interesse an einem Vortrag in Ihrer Kinderkrippe/ Kita oder Schule? Sprechen Sie uns an!
Eltern sollten bereits mit dem Durchbruch des 1. Milchzahns (6.-9. Lebensmonat) beginnen, die Zähne ihres Kindes 1x täglich – am besten abends – mit einer etwa erbsengroßen Menge Kinder-Zahnpasta (Fluoridgehalt maximal 500 ppm) zu putzen. Wenn Ihr Kind vom Kinderarzt Fluoretten (Vitamin D + Fluorid) bekommt, putzen Sie bitte mit einer fluoridfreien Zahnpasta, um eine Fluoridintoxikation zu vermeiden!
Sinnvoll ist der systemische Einsatz von Fluorid (also mittels Fluoridtabletten) laut der aktuellen Empfehlung der Landeszahnärztekammer und den Richtlinien der DGZMK nicht, da gegenüber der lokalen Nutzung keine verbesserte Wirkung auf die Zahngesundheit festgestellt werden konnte! Selbst wenn ein Baby etwas Zahnpasta von der Zahnbürste verschlucken sollte, ist dies weniger, als die Menge Fluorid in einer Tablette.
Ab dem 2. Geburtstag sollte 2x täglich geputzt werden. Wichtig ist, dass Eltern bis in das Schulalter hinein die Zähne des Kindes selbst gründlich putzen bzw. nach Kontrolle nachputzen! Gerade beim Durchbruch der „neuen“ Backenzähne, der sogenannten 6-Jahr-Molaren, ist dies wichtig, da diese während der Durchbruchszeit noch nicht vollständig auf der Kauebenenhöhe stehen, deswegen von den Kindern schlechter erreicht werden und somit ein erhöhtes Risiko für Karies aufweisen.
Bereits Kleinkinder im Alter von 18 bis 30 Monaten haben ein erhöhtes Kariesrisiko durch säure- und zuckerhaltige Ernährung, Getränke oder Keimübertragung. Oft werden Schnuller und Babyflaschen-Sauger zu Reinigungszwecken von den Eltern oder Angehörigen in den Mund genommen und anschließend dem Säugling wieder gegeben. Auf diese Weise können Babys mit Kariesbakterien infiziert werden.
Nuckelflaschenkaries – das sogen. Nursing bottle Syndrom – wird durch häufiges und langandauerndes Umspülen der Zähne mit zuckerhaltigen Flüssigkeiten ausgelöst. Zucker ist in Milch, Babymilchpulver, Kindertees und Fruchtsäften, aber auch z.B. in Hustensaft, Ketchup etc. enthalten. Wird aufgrund der Nutzung der Saugerflaschen dem Zahn über mehrere Stunden pro Tag Zucker zugefügt, entsteht innerhalb kürzester Zeit Karies. Geben Sie Ihrem Kind aus diesem Grund nie über mehrere Stunden eine Flasche mit Saft, gesüßtem Tee oder Milch und lassen Sie es nicht damit einschlafen. Zu empfehlen sind stattdessen ungesüßter Tee und Wasser! Früherkennungsuntersuchungen (30.-72. Lebensmonat) können diese Schäden weitgehend verhindern.